Dieses Werk, das für jene Liebhaber der Kartenkunst bestimmt ist, welche zumindest die Grundelemente der Kartentechnik beherrschen, enthält in Form eines kompletten Programmes eine Sammlung verblüffender Kartenkunststücke, welche auf einer neuartigen Technik aufgebaut sind und auch sonst vom Hergebrachten abweichen. Die Kunststücke und die zur Anwendung gelangenden, teilweise neuen und teilweise wenig bekannten Kunstgriffe sind sorgfältig und ausführlich beschrieben und durch zahlreiche Abbildungen erläutert.
Wie schon sein Titel verrät, wurde dieses Buch nicht für Dilettanten geschrieben und ich setze daher voraus, daß Sie mit den wichtigsten Kartenkunstgriffen vertraut sind und es verstehen, ein Kartenspiel mit Grazie und Geschick zu handhaben.
Wenn wir - Sie und ich - wirklich zaubern könnten, das heißt, wenn wir das Erscheinen, Verwandeln? Verschwinden usw. der Karten wirklich durch magische Kräfte zu bewirken vermöchten, dann würden wir zweifellos unser Kartenspiel nur in der einfachsten und alltäglichsten Weise handhaben. Da wir aber leider nicht zaubern können, so müssen wir uns bemühen, bei unseren Zuschauern den Eindruck zu erwecken, als ob wir es könnten. Mit anderen Worten: unsere ganzen Anstrengungen müssen darauf gerichtet sein, unsere Kunststücke so vorzuführen, als ob wir wirklich Wunder wirken würden.
Wir können diesen Eindruck nur erzielen, wenn wir offensichtlich nicht mit den Karten manipulieren, sondern sie scheinbar nur in der Weise handhaben, wie es die Zuschauer vom Kartentisch her zu sehen gewöhnt sind. Ein Kartenkünstler, der allerlei ungewöhnliche und - vom Standpunkt der Zuschauer aus - unmotivierte Bewegungen macht, oder fortwährend kunstvolle Ziermanipulationen ausführt, hat seine Schlacht verloren, noch ehe er sie begonnen hat, denn sein Publikum wird sich ständig der Tatsache bewußt sein, daß er alle seine Effekte seiner Handfertigkeit verdankt, weil jede seiner Handlungen dies verrät.