Dieses Werk wurde ursprünglich in sieben Teilen publiziert. Hier ist es in ein PDF zusammengefügt worden. Die Organisation ist einzigartig. Jedes Objekt mit dem gezaubert werden kann ist alphabetisch angeführt und diverse Tricks und Routinen werden für jedes Objekt beschrieben. Es ist damit eine Enzyklopedie der Zauberkunst. Natürlich sind nicht alle möglichen Objekte vertreten und nicht alle möglichen Tricks beschrieben. Dennoch ist es ein umfassendes Nachschlagswerk in dem jeder etliche verblüffende Kunststücke finden wird, und in dem man über viele Jahre stöbern kann.
Zur Westentaschen-Zauberei gehören keine Karten-Magie und keine Effekte mit kleinen komplizierten Geräten. Sie wird nur mit Alltags- Gebrauchsgegenständen ausgeübt, mit den Dingen, die man notwendigerweise bei sich trägt. Tricktäuschungen, die damit dargeboten werden, sind zumeist einfach, gut überschaubar oder erscheinen den Zuschauern simpel.
Abgeleitet von dem Wort Taschenspieler, der seine Behelfe einer Umhängetasche entnahm (der Urform der Zauberkunst), entstand der Terminus Westentaschen-Zauberer zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Wir finden diesen Begriff vielfältig in den Fachschriften und Fachbüchern von Willmann und Horster und können ihn bis zum Beginn des 2. Weltkrieges (1939) nachweisen.
Die Weste als Bestandteil der maskulinen Kleidung, mit ihren vielen kleinen Taschen, spielte in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts eine bedeutende Rolle. Für die Zauberkunst bot sie sich daher als Aufbewahrungsort für kleinere Requisiten und auch als Servante (neben dem Schoß) an.
Was der Taschenspieler vorher im größeren Rahmen auf der Straße war, dies wurde jetzt der Westentaschen-Zauberer am Tisch und im kleinen Raum.
Jedoch verdrängten fast vier Jahrzehnte später andere Behältnisse die Anzugstaschen wie die wohlpräparierte Brieftasche, das Nähkästchen (nach Geo Mylius) und der Diplomatenkoffer (kreiert von Dai Vernon und Lewis Ganson).